BBQ mit Kindern

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Offenes Feuer, heiße Gegenstände, an denen man sich verbrennen kann und viele Möglichkeiten, sich zu verletzen. Leider sind das meist die ersten Gedanken, wenn Eltern an das Grillen oder Smokern mit ihren Kindern denken.
Überwiegend werden im Vorfeld der tollen Grillparty dann Verbote ausgesprochen und auch noch Sicherheitsabstände festgelegt. Somit kann es dann schnell passieren, dass sich Kinder bei den Vorbereitungen ausgegrenzt fühlen und kein gesundes Gefühl zu diesem Thema entwickeln. Daher ist es wichtig, bereits in Kindertagen ein gutes Fundament für den zukünftigen Pitboss (der Grillmeister beim Smokern) zu legen.

Ich bin der Meinung, dass Kinder schon sehr früh den Umgang mit Grillzange, Holzkohle und Steak verstehen und begreifen sollten. Gerade das Aussprechen von Verboten lockt die Kinder, heimlich und ohne Aufsicht etwas „auszuprobieren“.


Nur damit wir uns richtig verstehen:
Regeln und Verbot sind wichtig für Kinder. Ich bin allerdings der Meinung, dass zu viele Verbote erst recht einen Anreiz schaffen. Man sollte, meiner Meinung nach, hier einen gesunden Mittelweg finden.


Worauf ist zu achten?
Sicherheit: Dein Grill/Smoker muss auf einem festen Untergrund stehen und muss gegen verrutschen gesichert sein. Dies gilt generell, aber besonders, wenn Kinder dabei sind.
Es sollte nicht zu windig sein. Glut und Asche kann unbemerkt auf Kleider kommen und sich dann durch die Kleidung brennen.

Erfahrung: Beim Umgang mit Smoker oder Grill spielt das Alter und auch die Erfahrung des Kindes eine große Rolle. Wenn dein Kind dir beim Grillen öfters über die Schulter schauen darf, lernt es wesentlich schneller, wie ein Smoker oder ein Grill funktioniert. Wichtig ist immer auch das Erklären der Vorgänge, um das Verständnis dafür zu vermitteln.

Abenteuer: Ganz klar, Smokern und Grillen sind Abenteuer pur für Kinder. Entsprechend groß wird auch die Aufregung sein. Gerade das Feuer bei einem Smoker zieht Kinder und Erwachsene magisch an. Mal selbstständig, und unter deiner Aufsicht, ein Scheit Holz nachzulegen, bestätigt die Kinder und ist Abenteuer und Herausforderung zugleich. Gleichzeitig lernt dein Kind den Umgang und den Respekt mit Feuer. Dies sind die besten Voraussetzungen, damit aus den Kleinen später großer Grillmeister und ein guter Pitboss wird.

Ideen
Grundsätzlich gibt es einige Sachen, die Kinder gefahrlos ausprobieren können, sofern mindestens 1 Erwachsener dabei ist und zur Not eingreifen kann.

Marshmallows: Der Klassiker schlechthin. Einzeln verpackt, können die einzelnen Portionen auf einen Holzspieß gepackt werden und über dem Grill oder auch dem Feuerkorb geröstet werden. Kaum Vorbereitung und durch einen langen Holzstab sehr sicher. Der Erfolg stellt sich schnell ein und lecker schmecken Marshmallows sowieso!

Stockbrot: Die Herstellung des Teiges sollte die Aufgabe von Mama und Papa sein (eigene Erfahrung, falls du nicht möchtest, dass deine Küche wie ein Schlachtfeld aussieht).
Wickel die leicht zähe Teigmasse um einen Holzstock und lass den Teig langsam über der Glut garen.
Hier findest du ein schnelles Rezept für Stockbrot.

Würstchen: Hast du bereits etwas ältere Kinder, dann kannst du ihnen (unter Aufsicht), die Grillzange anvertrauen, wenn es darum geht, die Würstchen zu drehen. Du wirst feststellen, dass dein Nachwuchs schnell den Dreh raus hat (im wahrsten Sinn des Wortes).

Spaß und Respekt
Wie bereits erwähnt, ist Grillen oder Smokern für Kinder das Abenteuer pur. Ihnen trotzdem den nötigen Ernst dazu zu vermitteln, kann unter Umständen schwierig sein.
Meiner Erfahrung nach kommen Kinder auf die verrücktesten Ideen, die du im Vorfeld nicht bedacht hast. Umso wichtiger ist es, den gesunden Mittelweg aus Verboten und Freiheiten zu finden.
Dadurch, dass du deine Kinder Erfahrungen machen lässt, können deine Kinder frühzeitig erkennen, wo die Gefahren liegen und diese dann später einmal sicherer einschätzen.

Erste Hilfe bei Verbrennungen
Sollte es dennoch zu Verbrennungen kommen, dann beachte bitte die Hinweise unter (1)

Kinder-Grillwettbewerbe
Ein zweischneidiges Schwert, meiner Meinung nach. Zum einen lernen die Kinder zwar den Umgang mit Grill oder Smoker, aber auf der anderen Seite kann hier der Erfolgsdruck auch zu groß werden.
Bei einem Grillwettbewerb muss man aus den vorgegebenen Zutaten z.B. innerhalb einer bestimmten Zeit ein Essen zubereiten und grillen. Der Sieger darf dann meist den Grill, auf dem er gegrillt hat, behalten.

Im Endeffekt müssen die Eltern entscheiden, ob ein solcher Wettbewerb für ihre Kinder geeignet ist.
Ich persönlich finde, dass meine Kinder in ihrem Leben noch genug „Wettbewerbe“ haben werden, da muss man mit den Kindern nicht auch noch das Grillen bzw. Smokern zum Wettbewerb machen.
Im eigenen Garten oder auf dem eigenen Balkon zu Grillen empfinde ich für meine Kinder als Wettbewerb genug, in diesem Zusammenhang.

In diesem Sinn wünsche ich euch viel Spaß beim Grillen und/oder Smokern mit euren Kindern.

Quellennachweis:

(1) = https://www.drk.de/hilfe-in-deutschland/erste-hilfe/verbrennungen/