Grillen oder smokern?

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Falls bei dir die Neuanschaffung eines Grill ansteht, dann fragst du dich sicherlich auch, „Grill oder Smoker?“ Welche Vorteile haben beide Arten und welche Nachteile? In diesem Beitrag geht es also darum, welche Geräteart für wen besser geeignet ist.

Wir Deutsche grillen für unser Leben gern. Eine Eigenheit, die uns weltweit auszeichnet und in keinem anderen Land im Sommerhalbjahr so exzessiv ausgelebt wird. Die meisten grillen im Garten, oder auf dem Balkon. Einige grillen auch in Parks. Hier ist aber zu beachten, dass nur an dafür ausgewiesenen Stellen offenes Feuer erlaubt ist. Im Zweifelsfall kontaktiere bitte den Eigentümer (Stadt, Land usw.)

Wie unterscheiden sich Grill und Smoker?

Wenn in Deutschland vom Grillen die Rede ist, dann unterscheidet man grundsätzlich zwei Grillarten. Den Holzkohlegrill und den Gasgrill.

Der Holzkohlegrill:

Hier wird das Innere vom Grillgut gegart und die Oberfläche bei großer Hitze geröstet.  Diese Reaktion nennt sich Maillard-Reaktion (1). Die Bräunung geschieht in Folge der Wärmestrahlung der Holzkohle bzw. der Holzkohlebriketts.

Holzkohle oder Holzkohle-Briketts?

Holzkohle und Briketts unterscheiden sich in der Dichte des Materials. Holzkohle-Briketts bestehen aus gepresster Holzkohle und haben dadurch eine höhere Brenndauer. Du kannst in diesem Fall mit einer Brenndauer von bis zu 3 Stunden rechnen. Bei Holzkohle ist in aller Regel nach etwas mehr als 1 Stunde Schicht im Schacht. Der Nachteile der Briketts liegt darin begründet, das diese nur schwer entzündlich sind und bei Holzkohle bereits nach ca. 30 Minuten die volle Hitzeentwicklung stattgefunden hat.

Der Gasgrill:

Der Gasgrill kommt in den letzten Jahren immer mehr in Mode. Bedingt durch die Verwendung von Gas entsteht hier so gut wie kein Rauch. Somit sind Gasgrills eine echte Alternative, wenn du zur Miete wohnst oder zu faul bist, dich immer erst um die Holzkohle oder die Holzkohlebriketts zu kümmern. Einfach Gasflasche anschließen, Gashahn aufdrehen und die Flamme entzünden, schon kannst du dein Fleisch grillen. Der Nachteil eines Gasgrills liegt (aus meiner Sicht) darin begründet, dass durch den fehlenden Rauch das Fleisch kein rauchiges Aroma bekommt. Ansonsten ist ein Gasgrill eine saubere und feine Sache.

Der Smoker:

Der Smoker ist der Mercedes unter den Garten-Geräten, für die Essenszubereitung. Genau genommen zählt er auch nicht zu den Grills, denn hier wird nicht geröstet, sondern mit niedrigen Temperaturen über einen langen Zeitraum (bei einigen Garvorgängen reden wir hier von bis zu 12 Stunden) das Essen schonend durch indirekte Hitze gegart. Das heißt, die Speisen liegen nicht direkt über der Glut, sondern sind in einem separaten Garraum von der Glut getrennt. Die Hitze wandert durch eine Öffnung von der sogenannten Feuerbox in den Garraum. Durch die niedrige Temperatur und die lange Garzeit, wird speziell das Einweiß nur sehr langsam umgebaut und die komplette Flüssigkeit des Smokerguts bleibt erhalten. Alle Speisen von einem Smoker schmecken saftig, sind sehr geschmackvoll und zart. Der Nachteil des Smokers liegt auf der Hand: Du benötigst eine lange Vorbereitung und auch sehr viel Zeit beim Garen. Einfach mal schnell zum Feierabend ein Steak auf den Smoker schmeißen, ist nicht. Die Vorteile eines Smokers sind aber auch nicht zu vergessen. Ein sehr würziger Geschmack, sehr viele Möglichkeiten Speisen zuzubereiten (du kannst sogar in einem Smoker backen) und die Vorfreude auf das Essen steigt von Stunde zu Stunde. Das Smokern eignet sich besonders gut für große Fleischstücke (Spare Rips, Bacon Bomb, Pute usw.). Welches Holz du für den Smoker am besten nimmst, erfährst du hier.

Was sind die Vor- und Nachteile beim Grillen und Smokern?

Damit du dich schneller entscheiden kannst, was für dich am besten geeignet ist, hier eine zusammengefasst Übersicht der Vor- und Nachteile der einzelnen Garmethoden.

Das Gewicht:

Ganz klarer Sieger ist hier der Grill. Vom kleinen Tischgrill, bis zum großen rollbaren Grillwagen gibt es eine Auswahl, bei der für jeden Geschmack das Passende dabei ist. Der Smoker hat durch seine Größe bereits ein gewisses Gewicht und auch eine entsprechende Größe, die nicht auf jeden Balkon passt.

Die Garzeit:

Beim grillen mit Holzkohle kannst du spontan loslegen. Vom Anzünden der Holzkohle, bis die ersten Würstchen gar sind, vergeht im Idealfall keine Stunde. Hast du einen Gasgrill, dann geht es sogar noch schneller, weil du einfach nur die Flamme aufdrehst, dein Würstchen röstest und nach 30 Minuten bereits essen kannst. Beim Smokern ist Geduld angesagt. Durch die niedrigen Temperaturen dauert es mehrere Stunden, bis das Smokergut fertig für den Tisch ist.

Die Gargutgröße:

Hier kann der Smoker punkten. Selbst große Fleischstücke von mehreren Kilos können problemlos auf dem Smoker gegart werden. Aber auch Würstchen und Steaks können in der Nähe der Feuerbox geröstet werden. Der Grill eignet sich nur für dünne Fleischstücke (Steaks, Bratwürstchen, Koteletts usw.).

Die Grill-Aufsicht:

Hier punktet auch der Smoker. Den Smoker auf Temperatur bringen, Smokergut in die Garkammer legen und sich gemütlich zurücklehnen. Gelegentlich darauf achten, dass die Temperaturanzeige stimmt… fertig. Beim Grill musst du kontinuierlich vor Ort sein um zu verhindern, dass das Grillgut verbrennt.

Die Garmethoden:

Beim Grillen wird das Grillgut geröstet, das Eiweiß wird schlagartig umgebaut und dadurch kann das Grillgut austrocknen. Außerdem kann durch tropfendes Fett auf die Grillkohle, ein schädlicher Dampf entstehen, der in die Speisen ziehen kann. Diese Gefahr ist beim Smokern deutlich geringer. da das Smokergut nicht direkt der Glut ausgesetzt wird. Das Smoken ist außerdem auch für das Smokergut besser, weil das Eiweiß nur langsam umgebaut wird und die Speisen saftiger schmecken. Also ein weiterer Punkt für den Smoker.

Wer gewinnt?

Der Smoker gewinnt also 3:2. Ich persönlich besitze einen Smoker und einen Holzkohle-Grillwagen. Somit kann ich die Vorteile beider Garmethoden genießen, aber auch deren Nachteile.

Qualitätskriterien:

Bei einem Grill musst du auf andere Kriterien achten, wie bei einem Smoker. Auf was du jeweils achten solltest, erfährst du hier.

Qualitätskriterien beim Holzkohlegrill:

Bei der Verarbeitung solltest du darauf achten, dass der Grill ausreichend Luft ziehen kann. Dein Holzkohlegrill sollte aus feuerbeständigem, hochwertigem Edelstahl bestehen. Emaillierte Grills solltest du bevorzugen. Achte außerdem darauf, dass sich unter dem Grillrost eine Auffangschale für Fett und Saft befindet. Ein geringer Reinigungsaufwand ist ein weiteres Qualitätskriterium. Achte auch darauf, dass dein neuer Grill ein Qualitätskennzeichen (TÜV, GS usw.) besitzt.

Qualitätskriterien beim Smoker:

Die Wandstärke wird in Millimeter angegeben. Je dicker die Wand, desto mehr Hitze bleibt im Garraum und umso geringer ist der Kohle- bzw. Holzverbrauch pro Durchgang. Durch die Materialstärke ergibt sich auch das Gesamtgewicht. Grundsätzlich: Je schwerer ein Smoker, umso dicker die Wände umso höherwertiger ist das Gesamtgerät. Der Smoker sollte den Rauch möglichst gleichmäßig in die Garkammer leiten. Ein großes Durchlassloch sollte vorhanden sein. Achte außerdem darauf, das alle Verbindungsteile gut verarbeitet sind. Auch hier steht die Höhe des Reinigungsaufwandes für Qualität. Schnelle Reinigung = Hohe Qualität.

2 in 1 – Der Grill-Smoker:

Seit kurzem gibt es vermehrt Gerätschaften, die sowohl das Smokern, als auch das Grillen beherrschen. Diese Geräte nennt man Grill-Smoker. Sie sind geeignet, wenn du dir noch nicht ganz sicher bist, ob das Smokern etwas für dich ist. Du kannst damit das Smokern kennenlernen und dir die Grundlagen des Smokerns aneignen. Für den geübten Pittboss (so nennt sich der Chef am Smoker) sind solche Kombigeräte nicht wirklich ein Vorteil, denn hier können (bedingt durch den geringeren Platz) nur Speisen mit geringem Volumen gesmokert werden.

Quellennachweis:

(1) = https://de.wikipedia.org/wiki/Maillard-Reaktion