Smoker restaurieren

Allgemein:
Welche Informationen findest du in diesem Beitrag?
– Wie mache ich meinen Smoker / Grill winterfest?
– Wie sauge ich am besten die Feuerbox meines Smokers aus?
– Wie entferne ich Flugrost und aufgeplatzte Farbe?
– Entfetten mit einem Fettlöser?
– Lackieren des Smoker / Grills
– Witterungsbeständigkeit herstellen
– Einbrennen des Grills / Smokers
– Standort des Grills / Smokers säubern

Durch eine regelmäßige Nutzung entstehen mit der Zeit unansehnliche Gebrauchsspuren wie Flugrost oder abgesplitterte Farbe.
Der Flugrost stellt zwar keinen eigentlichen Mangel dar, die abgeplatzt Farbe ist aber optisch nicht schön anzusehen.
Mein Smoker hatte im Jahr 2022 seine zweite Saison und nach Saisonabschluss sah er dementsprechend aus.
Also entschied ich mich, das Winter-Halbjahr 22/23 zu nutzen, um meine Bertha einer Restaurations-Kur zu unterziehen.

Flugrost vor der Behandlung.

Aussaugen:
Zuerst solltest du die Feuerbox mit einem Asche-Staubsauger aussaugen, damit es keine Asche-Reste gibt, die über Winter mit der Luft-Feuchtigkeit im Raum reagieren können.
Du kannst den Garraum auch vorsichtig damit aussaugen, um etwaig vorhandene Speisereste loszuwerden. Hier aber mit Vorsicht arbeiten, damit du die entstandene Patina nicht zerstörst.

Aussaugen ist sehr wichtig, damit die Aschereste nicht mit der Luftfeuchtigkeit interagieren.

Flugrost und abgeblätterte Farbe:
Flugrost und aufgeplatzte Farbe entfernst du am besten mit Schmirgelpapier (maximal 100er-Körnung) oder vorsichtig mit einer Drahtbürste.

Abgeplatzte Farbe am besten mit einer Drahtbürste oder Schmirgelpapier bearbeiten.

Vorbereitung für das Lackieren:
Entfette deinen Smoker/Grill am besten mit einem fettlösenden Reiniger. Das ist wichtig, damit die Farbe später besser hält. Arbeite hier sehr genau, denn an den Stellen, die du nicht gut entfettest, hält der neue Lack später sehr schlecht. Vermutlich wird er dort dann später als erstes erneut abplatzen.
Als Nächstes klebst du am besten alle Holzgriffe, das Thermometer und alle weiteren Stellen, die keine neue Farbe bekommen sollen, gut ab.

Holzgriffe bitte immer mit Krepp-Band umwickeln.

Das Lackieren:
Achte unbedingt darauf, dass dein Smoker /Grill so steht, dass beim Lackieren keine Farbe auf den Boden oder auf sonstige Materialien kommt. Du kannst z.B. ein altes Bettlaken unter deinen Smoker / Grill legen, damit der Boden sauber bleibt.
Verwende am besten einen feuerfesten Sprühlack. Trage diesen in mehreren Schichten auf. Darauf achten, dass nicht zu viel Farbe auf einmal aufgetragen wird, sonst gibt es „Rotznasen“.
Bevor du mit der neuen Schicht beginnst, ist es wichtig, dass die zuletzt aufgetragene Schicht gut getrocknet ist. Das Trocken der Farbe kann durchaus mehrere Tage dauern, je nachdem, wie hoch die Luftfeuchtigkeit ist.

Witterungsschutz:
Du hast deinen Smoker / Grill nun neu lackiert und alles ist schön getrocknet.
Damit der neue Look lange erhalten bleibt und um das Metall besser vor Witterungseinflüssen zu schützen, kannst du alle Außen-Stellen mit Firnisöl einreiben.
Nimm dazu am besten einen alten, fusselfreien Lappen, den du hinterher nicht mehr brauchst.
Bitte den Innenraum auf keinen Fall mit Leinölfirnis bearbeiten.
ACHTUNG:
Lass das Firnisöl unbedingt komplett durchtrocknen, bevor du deinen Smoker/Grill zum ersten Mal in Betrieb nimmst. Firnisöl ist leicht brennbar, wenn es nicht komplett durchgetrocknet ist.
Wie bereits erwähnt: Die Innenseite der Feuerbox und des Garraumes solltest du niemals mit Firnisöl bearbeiten. Durch die hohen Temperaturen verdampft das getrocknete Firnisöl und löst die Patina im Garraum. Der Geruch, der dann entsteht, bekommt man nur schwerlich, respektive überhaupt nicht mehr, aus dem Smoker / Grill heraus.

Manchmal passiert es, dass du deinen mit Firnisöl eingeriebenen Smoker zu früh zudeckst. Dann bleibt die Abdeckung des Smokers beim nächsten Abziehen an der getrockneten Schicht Leinölfirnis hängen und reißt diese ab. In diesem Fall solltest du die betroffenen Stellen nochmals mit Leinölfirnis einreiben.
Diese Stellen sollten dann nochmals komplett durchtrocknen.
Der Leinölfirnis ist komplett durchgetrocknet, wenn du mit deinen Fingern über das Metall streichen kannst du an deinem Finger keine Flüssigkeit mehr kleben bleibt.
Weitere Informationen zur Smokerpflege findest du auch hier.

Smoker zu früh zugedeckt. Der noch nicht getrocknete Leinölfirnis trocknete an der Abdeckung an.
In diesem Fall solltest du die betroffenen Stellen nochmals mit Leinölfirnis bearbeiten

Einbrennen des Smokers:
Nachdem du deinen Smoker / Grill nun neu lackiert hast und alle Außenseiten mit Firnisöl eingerieben hast, musst du deinen Smoker zum Schluss noch neu einbrennen.
Durch den neuen Lack und das getrocknete Firnisöl können beim ersten Erhitzen noch Dämpfe entweichen. Daher findet das Einbrennen ohne Lebensmittel im Smoker / Grill statt.
Bitte auch keine Grill-Roste oder dergleichen beim Einbrennen auflegen.
Die Firebox hierzu teilweise schließen und darauf achten, dass du eine maximale Temperatur von 140 Grad nicht überschreitest. Diese Temperatur sollte über 2-3 Stunden gehalten werden.
Den Garraum lässt du in dieser Zeit komplett geschlossen.
Nach dem Einbrennen alles öffnen und die Glut abkühlen lassen. Glutreste in einen Metalleimer umfüllen und auskühlen lassen.
ACHTUNG:
Unbedingt darauf achten, dass der Leinölfirnis komplett getrocknet ist. Leinölfirnis ist leicht brennbar. Nicht komplett durchgetrockneter Leinölfirnis kann deinen Smoker/Grill entzünden. Halte daher immer eine Löschdecke in passender Größe beim Einbrennen bereit.
Desweiteren solltest du den Lappen, den du beim Einreiben deines Smokers/Grills verwendet hast, nicht zusammengeknüllt in die Ecke legen. Durch chemische Interaktionen kann sich der Lappen erwärmen und im schlimmsten Fall durchzünden und einen Brand verursachen.

Boden des Standortes:
Den Standort deines Smokers solltest du auch etwas Pflege gönnen.
Mit dem Besen zuerst den groben Unrat entfernen und dann mit etwas Wasser den Standplatz deines Smokers / Grills reinigen.

Vor der Behandlung.
Nach der Reinigung mit Besen und Wasser.

Abschließend:
Nachfolgend noch einige Bilder, meinen Restaurierungsarbeiten an meiner Bertha, im Winter-Halbjahr 22/23.

  • Verfärbungen an den Austrittsbereichen des Rauches.
  • Verfärbungen an den Austrittsbereichen des Rauches.
  • Bläschenbildung, durch Hitzeeinwirkung.
  • Flugrost. Eigentlich kein Qualitätsmangel. Sieht aber nicht schön aus.
  • Verlust des Lacks, an der Feuerbox. Wahrscheinlich auch durch die Hitzeeinwirkung.
  • Draufsicht auf die Garkammer, nach der Neulackierung und dem Auftragen des Leinölfirnis.
  • Nach dem Auftragen und dem Trocknen des Leinölfirnis.
  • Blick von oben in den Schorstein.
  • Garkammer und Feuerbox meiner Bertha, nach der Restaurierung.
  • Auch die Holzgriffe sollten mit Firnisöl gepflegt werden.
  • Die Ablage meiner Bertha.
  • Henkel für das Grillbesteck.
  • Hintere Henkel-Leiste meiner Bertha.
  • Die Ablage meiner Bertha. Hier findet das Smokerholz regelmäßig seinen Platz.
  • Meine Bertha, in der Komplett-Ansicht, nach ihrer Restaurierung im Winter 22/23.
  • Meine Bertha, in der Komplett-Ansicht, nach ihrer Restaurierung im Winter 22/23.
  • Meine Bertha, in der Komplett-Ansicht, nach ihrer Restaurierung im Winter 22/23.
  • Meine Bertha, in der Komplett-Ansicht, nach ihrer Restaurierung im Winter 22/23.

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